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Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfrage (AfA) in der SPD fordert: Glasfaser und freies WLAN für den Landkreis Kassel - zentral und unverzichtbar!

Pressemitteilung
AFA

Zentraler Baustein für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region, für die Standortsicherung und Ansiedlung von Betrieben, das heißt letztlich für die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, ist eine zukunftsfähige Breitbandinfrastruktur auf Glasfaserbasis. Stichwort: Industrie 4.0. Touristische Angebote sind bald nicht mehr ohne digitale und Internetbasierte Produkte, Navigation, Apps und Marketing- Highlights denkbar. Einzelhandel und Gastronomie insbesondere auch in ländlichen Räumen werden mittelfristig ohne korrespondierende Internet- und WLAN- Angebote nicht überleben können.

Manuel Dietrich, Landrat Uwe Schmidt, Philipp Weck, Marc Lehnen
Manuel Dietrich, Landrat Uwe Schmidt, Philipp Weck, Marc Lehnen

Der Verkauf von Immobilien und die Vermarktung von Neubaugebieten werden ohne leistungsfähige Internetanschlüsse immer schwieriger. Dies gefährdet auch den Bestand ganzer Dörfer! Denn insbesondere junge Familien und Jugendliche orientieren ihre individuellen Entscheidungen betreffend Arbeitsplatz, Wohnung, Urlaub, Freizeitgestaltung, Einkaufen an diesen Angeboten. Aber auch medizinische Angebote, Seniorenbetreuung, Mobilitätsangebote für Senioren im ländlichen Raum werden in den nächsten Jahren „digital umgekrempelt werden“. Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen fordert daher, den Breitbandausbau auf Glasfaserbasis weiter voranzutreiben, so der SPD Arbeitnehmervorsitzende Manuel Dietrich.

Sozialdemokraten im Landkreises Kassel stellen sich dieser Aufgabe. Zwischen 2009 und 2012 sorgten sie für den ersten Ausbau einer Grundversorgung im ländlichen Raum. Nach Ausschreibung konnte die regionale Firma ACO 64 Ortsteile in 22 Kommunen mit schnellerem Internet versorgen. Im nächsten Schritt ist ein schnelles NGA Netz („Next- Generation Access“) auf Glasfaserbasis anvisiert. Gemeinsam mit den Landkreisen Waldeck – Frankenberg, Werra- Meißner, Schwalm- Eder, Hersfeld- Rotenburg in Regie des Regionalmanagement Nordhessen gründete der Landkreis Kassel in 2014 die Breitband Nordhessen GmbH.
Ziel ist es 143 Mio.- € Darlehen plus Bürgschaft von der WI Bank (Wirtschafts-und Infrastrukturbank Hessen) und der EIB (Europäischen Investitionsbank) einzuwerben. Dafür werden Eigenmittel der Gesellschafter, der fünf Nordhessischen Landkreise benötigt- - gestaffelt nach der Investitionshöhe in den jeweiligen Landkreisgebieten. Der Landkreis Kassel bringt 3,8 Mio.- € als rückzahlbares Gesellschafterdarlehen ein.

Mit anderen Worten: Auf 6.900 Quadratkilometern mit ca, 1,1 Mio. Einwohnern und ca. 383.000 Haushalten und ca. 52.000 Gewerbebetrieben wird Glasfaser bis „zum grauen Kasten am Bordstein“ , sprich FTTC (fibre to the curb) verlegt. 42 Ortsteile im Landkreis Kassel werden so in den nächsten 4- 5 Jahren mit schnellem Internet versorgt werden, erklärt Landrat Uwe Schmidt. Vieles ist geschafft: Machbarkeitsstudie, Marktabfragen der Marktakteure, die EU- Einzelnotifizierung, die europaweite Ausschreibung des Netzbetriebes, die Sicherung der Gesamtfinanzierung, die Beschlussfassung der Gemeinderäte, Kommunalparlamente und des Kreistages. Der regionale Netzbetreiber – „Carrier“ - Netcom Kassel hat die Ausschreibung gewonnen. Das Gesamtprojekt hat bereits den European Broadband Awards 2015 gewonnen. Derzeit erfolgt die europaweite Ausschreibung für den Bau der passiven Infrastruktur. In 2016 ist Baubeginn!

Ein weiterer Baustein ist der Aufbau eines öffentlichen WLAN- Angebotes in Hofgeismar in den zentralen Geschäfts- und Fußgängerbereichen, für Bewohner und Besucher der Innenstadt, für Touristen sowie Einzelhandel und Gastronomie. Hofgeismar ist die erste Nordhessische Stadt mit öffentlichem WLAN – Angeboten durch den regionalen Netzbetreiber Netcom Kassel. Initialzünder war der Hessentag 2015. Zunächst provisorisch und kurzfristig zum Hessentag installiert, steht das Equipment jetzt dauerhaft zur Verfügung. Hierfür wollen wir uns als Arbeitsgemeinschaft auch künftig einsetzen. Im Glasfaser- Ausbau sehe ich nicht nur eine notwendige Infrastrukturmaßnahme, sondern einen politischen Schritt, der dem demographischen Wandel entgegenwirkt. Die Ortsteile müssen hier besser versorgt werden, so Manuel Dietrich.

Auch das zweite regionale Telekommunikationsunternehmen , die Firma ACO, bietet seit dem 29. Januar 2016 als Betreiber - für User und für die Landkreisverwaltung kostenfreies – WLAN an: Für Flüchtlinge in 9 Flüchtlingsunterkünften des Landkreises Kassel an den Standorten Baunatal, Oberweser, Immenhausen, Schauenburg, Helsa und Wolfhagen . Die Flüchtlinge können nunmehr über schnelles Internet erfahren, wie es ihren Angehörigen in den Kriegsgebieten geht und sie können erste Integrationsschritte wie Sprachkurse – internetunterstützt angehen. Diese Sponsoring- Maßnahme der Fa. ACO kam übrigens auf Initiative der Belegschaft zustande. Mehrere Mitarbeiter arbeiteten hoch engagiert mehrere Wochen an der Realisierung.

Veröffentlicht: 29.02.2016

© Andreas Siebert
Datum des Ausdrucks: 22.11.2024