Lengemann: "Wirtschaftliche Zukunft des Flughafens wichtiger als politische Eigeninteressen des Landes"
SPD-Kreistagsfraktion kritisiert Verhalten des Landes zum Flughafen Kassel-CaldenDie Entscheidung, einen nicht unerheblichen Teil des Gewerbegebiets für eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber zu nutzen, zeige, dass das Land falsche Prioritäten setzt. Lengemann: „Aus unserer Sicht und für die Nutzung vorhandener Infrastruktur wäre es sinnvoller gewesen, die vorhandenen Gebäude in der Fritz-Erler-Anlage in Fuldatal-Rothwesten für die Erstunterbringung von Asylbewerbern zu nutzen, als auf einem in Entwicklung befindlichen Gewerbegebiet Unterkunftscontainer aufzustellen“. Für die Gebäude in der Erler-Anlage drohe jetzt dauerhaft Leerstand – „dabei wäre die Nutzung für die Unterbringung von Flüchtlingen viel sinnvoller“. Die Entscheidung das Containerdorf Calden weiter zu betreiben und den Standort Rothwesten auf „Stand-By“ zu stellen, „ist das falsche Signal für die Firmen, die sich auf dem Altflughafen aber auch im Umfeld des Regionalflughafens ansiedeln wollen“. Der aktuelle Brandschaden bei einem Teil der Container biete für das Land die Chance, die Entscheidung über eine dauerhafte Erstaufnahmeeinrichtung im Landkreis Kassel nochmals zu überdenken.
Mit Blick auf den Winterflugplan 2016 stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende fest, dass „ich mir mehr Engagement seitens der Geschäftsführung des Flughafens gewünscht hätte“. Es könne nicht sein, dass der bisher nicht gerade mit zufriedenstellenden Passagierzahlen aufwartende Regionalflughafen Kassel-Calden im Winter „was den touristischen Bereich betrifft in den Dornröschenschlaf fällt“, so Lengemann. Wenn betriebswirtschaftliche Überlegungen der Flughafen GmbH dazu führen, „dass keine touristischen Verkehre mehr stattfinden, dann sind diese Überlegungen für den Betrieb eines Flughafens falsch“, kritisiert Lengemann.
Veröffentlicht: 08.09.2016